2023: Das Europa Poem ist erschienen!

 

Bei BoD gerade herausgekommen:

 

Volker Gold

 

"Weckruf an Europa.

Anregung für Herz, Hirn und Hände"

152 Seiten Paperback

mit Illustrationen von Fabian Gold

ISBN: 9783756863051 (14,80 €)

 

Wen die meisten nicht kennen, ist die Person links im Bild, der Cognac-Produzent Jean Monnet, "Vater" der EU mit dem Kniff, wie diverse Staaten zur Zusammenarbeit bewegt werden können. Im  langen Gedicht wird auch dies gewürdigt.

 

2021 erfüllt von Altem: Haus, Dorfpfarrer, Europa

In der Rückschau erweist sich das Jahr für mich als nun 80-Jährigem erstaunlich produktiv, wenn auch die aufgegriffenen Themen nicht nach vorne gerichtet, sondern mit der Erhaltung von Vergangenem befasst waren. Die Dauerpandemie verführte dazu, sich auf seine Schreibstube zu verziehen; jeder Ausgang in eines der Archive hatte schon den Geruch von Selbstgefährdung, die Arbeit dort war jedenfalls deutlich mühsamer.

Die Erfassung der Bewohner eines mittelalterlichen Hauses (Landsberg, Klösterl 67) bis heute, vor dem Hintergrund der jeweiligen Verhältnisse vor Ort, suchte posthumen mit-menschlichen Respekt zu wecken und die Sicht auf heutiges Leben zu relativieren.

Der Lebensweg des letzten Pfarrers des Dorfes Lindenberg bei Buchloe von 1881 bis 1954 war geprägt durch sozio-kulturelle Umbrüche und die Schrecken zweier Weltkriege. Es gelang mir, die nationalsozialistische Drangsal und den unbeholfenen demokratischen Wiederaufbau aus der subjektiven Perspektive eines Dorfchronisten nachzuvollziehen.

Schließlich ging mir die verbreitete emotionale Gleichgültigkeit gegenüber dem Jahrhundert-Projekt Europa dermaßen auf den Geist und aufs Gemüt, dass ich den kühnen Versuch unternahm, ein episches Gedicht zu verfassen, das einem die Entstehung der Idee Europa als Völker- und Bürgerverbund "singbar" näher zu bringen versucht. Wer gebundene Sprache noch passend findet, möge eine Leseprobe hier nehmen.  

Corona erlaubte 2020 nur privates Gedenken

Unter der pandemischen Herrschaft eines kleinen Virus brachen weite Teile des öffentlichen Lebens zusammen, Veranstaltungen mussten abgesagt werden. So auch das Gedenken an die vielen jüdischen Häftlinge, die in den letzten Tagen des Krieges, am 27. April 1945 am Bahndamm bei Schwabhausen/Landkreis Landsberg ihr vorher schon geschundenes Leben lassen mussten. Die zuständige Gemeinde Weil hätte die Trägerschaft übernom-men, um der Toten zu gedenken, ich hatte schon einen würdigen Rahmen dafür organisiert...

So kam es an diesem 75. Jahrestag nur zu einem privaten Treffen, der Grund dafür war triftig. Vier Bilder zeugen hier davon. Die ganze Geschichte vom Beschuss des Transportzuges, vom ganzen Elend jener Tage ist nachzulesen: HIER 

 

Hoffnung auf die Enkelgeneration?

... Alles Liegengebliebene nun den ab 2000 Geborenen, also unseren Enkeln zu überlassen, halte ich für schäbig und ich finde schon, dass wir Älteren, Freigesetzten, mit manchen brauchbaren Erfahrungen Gesegneten uns mehr Gedanken machen und uns zu den Enkeln stellen sollten. Neulich habe ich es bei Fridays for Future in Landsberg mal wieder versucht, doch bin ich aus dem Sprüche skandierenden Zug der Jungen nach einer halben Stunde wieder ausgestiegen, kam mir darin einsam und fremd vor.
Noch einen Zweifel bzw. eine Mahnung will ich loswerden: Auch unsere Kinder und Jugendlichen sind durch Autokraten verführbar (vgl. den Film "Die Welle") und es gibt eine nachvollziehbare, dystopische Sichtweise, wie Jugendliche (wohl auch heute noch) sich gesellschaftlich unzulänglich oder gar zerstörerisch organisieren könnten (vgl. William Golding "Herr der Fliegen"). Was es also braucht, ist ein Bündnis von Großeltern und Enkelkindern, das von den leider weitgehend noch gebundenen Eltern unterstützt wird. Ein Lebensbund von sich hoffentlich nicht "verdaddelnden" und sich "selfisierenden", sondern kommunikativ kompetenten und ihre Zukunft wahrenden Enkelkindern mit Großeltern, die sich politisch durchaus abgemüht haben und vom Scheitern und kleinen Erfolgen berichten können. ...

(aus einer Mail an meinen 50-jährigen Sohn im August 2019)



2019 Wahlen zum EU-Parlament

Ich wollte zum Gelingen des europäi-schen Einigungswerkes auch ohne eine Parteizugehörigkeit beitragen. Das ist als Einzelperson grundsätzlich schwer.

Doch erreichte ich mit meinem Aufsatz, den ich als selbstfinanzierten Sonder-druck an meinem Heimatort kostenlos an verschiedensten öffentlichen Stellen verteilte und hinterlegte, gut 500 Mit-bürger - vielleicht sogar mehr.

So erfahren sie auf sachlicher Grundlage und eher unterhaltsam geschrieben, wie Landsberg in europäische Geschichte und Kultur eingebettet ist und wie es von der EU heute tangiert wird - über-wiegend positiv, wie sich zeigt.

Wenn Aufsätze dieser Art auch andern-orts verfasst würden, könnte etwas entstehen, was leider bisher ein Schat-tendasein führte: Ein Bewusstsein dafür, auch europäischer Bürger zu sein - citoyen bzw. citoyenne

 

 

2018 bereitete ich eine Ausstellung vor

 

"Unerwünscht" -
1938 Schicksalsjahr der Juden in Landsberg

 

Zusammen mit W. Schönfeld ergänzten und aktualisierten F.X. Rößle und ich unseren Aufsatz von 2007 großenteils mit Material, das uns von den Nachkommen der Vertriebenen inzwischen überlassen wurde.

Die Ausstellung fand großen Zuspruch, weil Einzelschicksale berühren und weil den wenigen Helfern der damaligen Zeit ebenfalls Aufmerk-samkeit geschenkt wurde.

Das Anliegen: Für die eigentlich unfassbare Ge-waltgeschichte eine gemeinsame Erinnerungs-kultur zu schaffen, um so für aktuelle Gefahren und rechtzeitiges Handeln zu sensibilisieren.

Meine Ansprache dazu findet sich hier.

 

 

 

Zwischen den Jahren 2016/2017

 

Im Jahr 2016 geschah viel Schlimmes, es hat uns allen zugesetzt, Hoffnungen geschwächt und treuen Glauben gekränkt. Man forscht nach ähnlich frustrierenden Zeiten, findet sie aber schwerlich, da uns die Erinnerung Zurückliegendes vergoldet - Gott sei Dank, sonst würden die Rucksäcke zu schwer, die wir mit uns durchs Leben tragen.

 

Rechtsruck

 

Was mussten wir alles erfahren? Unter anderem Verunsicherung der um Sicherheit Besorgten, aufkommende Zweifel an demokratischen Prozeduren, Entlarvung der europäischen Idee als täuschendes Polit-Blabla, Rückzugswahn auf Nationalstaaten und deren selbst zu verantwortende Hilflosigkeit angesichts vorhersehbarer Flüchtlings- und Armutskatastrophen, Sichtbarkeit obszön klaffender Vermögensunterschiede, Abwertung menschlicher Arbeit als etwas Ersetzbares, nicht endender Raubbau an der Natur, träge Unbekümmertheit um das globale Klima. ... (Auslassung)

 

Was aber hilft weiter? Zunächst sollten wir noch in den letzten Tagen dieses Jahres aufhören, uns vom Tumult um ärgerliches und delinquentes Verhalten von Ausländern ablenken zu lassen; ein unaufgeregter, nüchterner Gebrauch rechtsstaatlicher und juristischer Mittel allein hilft schon weiter. Die pseudodramatische Handhabung dieses Problems (zum Beispiel durch die CSU) und die Fixierung auf Ausländer/Inländer lenken ab von den strukturellen Problemen in unserer Gesellschaft (Klima, Ressourcenver­brauch, soziale Schere), zu deren Lösung - auch über eine Wahlperiode hinweg - fast allen Parteien der Mut fehlt.

 

Aufhören könnten wir auch damit, uns von außenpolitischen Problemen, auf die wir nun wirklich keinen Einfluss haben, in Beschlag nehmen zu lassen und darüber die Gestaltung unserer Innenpolitik zu vernachlässigen. Im nächsten Jahr sind Wahlen zum Bundestag. Wer ein Abgleiten in die Hände von angemaßten Populisten ("Wir sind das Volk!") verhindern möchte, sollte unbedingt zur Wahl gehen und zehn andere Bekannte davon überzeugen, dies auch zu tun. Denken wir nur an die britische Jugend, die am Wahltag lieber auf Festivals tanzte, um danach den Brexit der Alten beweinen zu müssen...

 

Zu sagen, man wüsste nicht, was zu wählen ist, ist kein Grund, nicht zu Wahl zu gehen. Wer zum Beispiel die AfD verhindern möchte, hat zwei Optionen. Ist man eher konservativ gesinnt, CDU oder GRÜNE, steht man eher links in der Mitte, SPD, LINKE oder GRÜNE. Nur in Bayern, wo wir leben, steht die CDU mit der in ihr umstrittenen Frau Merkel nicht zur Wahl. Nachdem die CSU zum Musterschüler der AfD gewor­den ist, wählt man hier eben SPD, LINKE oder GRÜNE. Nur eins geht nicht, wie 1932/33 durch Nichtwählen oder Falschwählen dem anti-europäischen und anti-republikani­schen Gespenst zu einer Wiederbelebung zu verhelfen.

 

 

April 2015/Mai 2016

Das Wiedersehn mit dem Blumenflor im algarvischen Frühjahr (nördlich von Vila do Bispo, ausgehend vom Feriendorf Pedralva) ist uns heute noch in lebendiger Erinnerung. Einen prächtigeren Zungenstendel haben wir noch nie gesehen!

Ähnliches erhofften wir uns von der Kanareninsel La Palma, doch war das Wetter garstig und meine Erkrankung zwang uns zu einem vorzeitigen Rückzug. Dies hat die alte Liebe zum Algarve und zum Alentejo nur noch verstärkt. Und mit dem Älterwerden kommen einem Ziele im Nahraum wieder näher, denn der übliche Tourismus bedrückt uns und die Umstände beim Fliegen werden  immer mehr entwürdigend...

 

07. 04. 2015

Endlich bin ich auf einen Naturreiseführer gestoßen, der meinen eigenen von 1997, den ich nicht mehr auflegen wollte, allenfalls ersetzen kann ("Im Algarve sein..."). Er beschreibt neben dem Algarve auch den südlichen Alentejo, was für mich zusammen gehört, und ist von wirklich Fach- und Sachkundigen geschrieben worden. Reich bebildert und zum Nachschlagen vor Ort bestens geeignet. Man wird nicht am Gängelband geführt, wie das oft so erwartet wird. Konnte nur nicht herausfinden, ob es seit 2005, dem Erscheinungsjahr, eine aktualisierte Auflage gibt. Inzwischen ging Portugal ja durch eine Durststrecke, was der Natur nicht unbedingt gut tut. ISBN 978-3-931587-88-8 24,80 Euro 

 
   
   
   
   

27. 01. 15

Heute war ich von einer Bürgerinitiative in Verbindung mit dem Landratsamt eingeladen, zum Holocaust-Gedenktag am Fürstenfeldbrucker Todesmarsch-Denkmal eine Ansprache zu halten. Da sie Anklang fand, sehe ich mich ermutigt, sie bei "Judengräber in Schwabhausen" unter Punkt 12 einzustellen. Auf das Bild links wird dabei Bezug genommen.

25. 05. 14

Wahl zum Europäischen Parlament!

Dafür kommt meine neue Seite zu spät; ich darf mir aber auch nicht einbilden, sie hätte Nennensweretes bewirken können. Ich bin schon seit einem Jahr für Europa engagiert, als alle noch geschlafen haben und ihren nationalen (Alp-)Träumen nachhingen. Nun merkt allmählich jeder, dass die Wahlen Gewicht haben und das mit neuen Rechten ausgestattete Parlament viel für uns Bürger tun kann. Es ist das erste europäische Gebilde mit supranationalem und zugleich demokratischem Charakter. Neben zwei Aktionen für NOGs habe ich vor allem einen Vortrag ausgearbeitet, dessen Ziel die historische Rückbesinnung auf eine europäische Wertgrundlage war und eine Orientierung, wie es in gutem Geiste weitergehen könnte. Den Vortrag kann man hier nachlesen.

Die anstehende Wahl zum Europäischen Parlament ist ein Kulminationspunkt für öffentliche Auseinandersetzung um die wirklich wichtigen Themen: Wie wird es uns in Zukunft noch gelingen, unsere Werte und Menschenrechte gegen die globalisierten Finanz- und Wirtschaftsmächte zu wahren? Wie vermittelt man das dem europäischen "Volk", dass es im Leben um mehr geht als um Erwerbsarbeit, Konsum und Vergnügen? Dazu möchte ich hier gerne meine Stimme erheben. Eine Stimme, meine Stimme. Zusammen mit deiner und noch einer anderen sind es schon drei. Und es heißt ja, wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind...

23. 05. 14

Heute ist meine neue Webseite unter dem alten Domäne-Namen www.sotavent.de frei geschaltet worden. Wer so etwas auch mal anpacken möchte, dem empfehle ich den Webseiten-Baukasten von www.jimdo.com. Klasse, wie man von dort aus zeitnah und verständlich unterstützt wird.

Fürs erste habe ich einige Textmassen ins neue, übersichtliche Format hinüber geschaufelt. Jetzt kann ich mir Zeit für Verfeinerungen und Aktualisierungen lassen. Gespannt bin ich, bis ich eine erste Rückmeldung von Lesern bekomme.

20. 05. 14

Mit Freude und Eifer bin ich seit einer Woche dabei, mir eine völlig neue Internetseite aufzubauen, sie schöner zu gestalten als die alte. Auf die verirrt sich kaum noch jemand. Statt dem Vertrieb meiner Portugal- und sonstigen Schriften steht nun mein Bedürfnis an, in die Welt hinein wirken zu können und sie besser zu machen. Und dies trotz aller Selbstzweifel, ob es noch viel Sinn macht, die Welt besser machen zu wollen. Über den Nahbereich hinaus, in dem man Vorbild sein kann, möchte ich immer noch Impulse geben für den Fortbestand von Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat, sozialer Gerechtigkeit usw. Auch für die Kinder, die bei ihrem erschöpfenden Multitasking kaum noch über ihren Tellerrand hinausblicken können und für die Enkel, in denen noch Lebenslust gegen Verbildungen aufleuchtet, die jedoch in eine andere Kultur "abwandern" als die, aus der ihre Großeltern kommen.