Glaubensbekenntnis
Ich glaube nicht an Gott als einen himmlischen Vater
und nach langer Prüfung an nichts, aber auch gar nichts
von dem, was in christlichen Glaubensbekenntnissen
und Katechismen des 16. und 17. Jahrhunderts gelehrt
und bis auf den heutigen Tag unbeirrt tradiert wird.
Schon gar nicht glaube ich an göttliche Offenbarung
in schriftlicher Form oder dergestalt, dass Gott selbst
einmalig einen „Erlöser“ in die Welt gesendet habe;
für spirituelle Wegweisung hingegen bin ich offen.
Vielmehr glaube ich an das Göttliche als eine ewig geistig-seelische Kraft,
die alles prägt und durchdringt, Materie aufbaut und Energie ausstrahlt,
das Wunder des irdischen Lebens trägt und Bewusstsein und Sprache
sowie vielfältige, erhebende Kultur beim Menschen ermöglicht hat.
Ich glaube, dass es uns Menschen kaum jemals gelingen wird,
einen größeren Teil der Dimension des Göttlichen zu erfassen.
Unwissend und aus heiligem Respekt behelfe ich mich
dennoch nicht mit Bildern und alten Geschichten.
Indessen lebe ich im Bemühen, mich ganzheitlich
als Mensch in meinem Leben vielfältig zu entwickeln.
Mein Denken, und Fühlen sei stets von Ehrfurcht geprägt
vor dem Unerforschlichen, das uns tragender Grund bleibe;
unser Handeln sei erfüllt von Achtung gegenüber der Natur
und rücksichtsvoller Hinwendung zu unseren Mitmenschen.
Eine Richtschnur zu finden für den friedlichen Ausgleich bei
unterschiedlichen Interessen und für den schonenden Umgang
mit den Ressourcen des Lebens, von dem wir zehrender Teil sind,
ist Vermächtnis unserer Ahnen und Aufgabe für Kommende genug.
Dazu öffnen wir uns dem Großen Geist, der alles durchwirkt!
Aus der Erfahrung seiner Allgegenwart schöpfen wir
Zuversicht, unseren Teil zum Ganzen beizutragen,
achtsam-geduldig die gewählten Wege zu gehen,
unseren Mitmenschen in Liebe zu begegnen,
fruchtbar zu wirken und Sinn zu schaffen
bis ans Ende unserer Lebenstage,
das wir erfüllt und gelassen
erreichen mögen.
Amen.
Urgrund allen Seins,
heiliges Geheimnis,
das uns nahe kommen möge!
Wir anerkennen in Liebe, was ist
im Großen und im Kleinen.
In unseren Wünschen klug geleitet,
sorgen wir, so gut wir können
für uns wie auch für andere.
Angst und Schuldverstrickung
mögen uns nicht hindern,
ganz Mensch zu werden
und in Versuchung bekräftigen wir uns,
das Böse möglichst klein zu halten.
So schaffen wir das Reich
mit Kraft und in Würde.
Amen
Gebet vor einem Grab
Wir gedenken hier deiner
Als einstigem Teil
Uns’res Lebensverbundes.
Wir empfinden dein Sterben
Als großen Verlust
Der uns nicht eingehen mag.
Wir formieren stets neu uns
Im geistigen Raum
In dem alles vereint bleibt.
Wir verneigen uns vor dir,
dem Bild, das wir hegen,
deinem Leben und was uns erhält.
Amen
Volker Gold
Klösterl 67
86899 Landsberg
volker.gold@outlook.de
Tel.: 08191 21687
Mob.: 0173 1824573